Wohin steuert die Ökostromumlage für 2015?

Erstmals seit Jahren könnte die sogenannte Ökostromumlage für 2015 zurückgehen, weil mit der EEG-Umlage zuletzt Überschüsse erwirtschaftet wurden. Auf dem EEG-Konto der Übertragungsnetzbetreiber wurde mehr Geld eingenommen als an die Erzeuger ausgezahlt wurde. Das wird die Umlage für 2015 voraussichtlich um bis zu 0,2 Cent pro Kilowattstunde sinken lassen.

Die Übertragungsnetzbetreiber sind gemäß § 3 Abs. 3 AusglMechAV verpflichtet, bis zum 15. November eines Kalenderjahres die realistische Bandbreite der EEG-Umlage des übernächsten Jahres zu prognostizieren und die Prognose zu veröffentlichen. Die danach zuletzt prognostizierte Bandbreite für die EEG-Umlage 2015 für nicht privilegierten Letztverbrauch liegt zwischen 5,85 und 6,86 Cent pro Kilowattstunde.

Auf dem EEG-Umlagekonto, das Einnahmen und Ausgaben für die Einspeisung der erneuerbaren Energien gegenüberstellt, lässt sich eine positive Entwicklung nachvollziehen. Anfang September hatte das Ökostromkonto der vier Übertragungsnetzbetreiber einen Überschuss von rund 1,5 Milliarden Euro ausgewiesen. Schon im Juli hatte sich ein Plus von etwas über einer Milliarde Euro angehäuft. Anfang September des vergangenen Jahres hatte dort noch ein Defizit von rund 2,2 Milliarden Euro gestanden, 2012 waren es noch 2,6 Milliarden Euro.

Auf die EEG-Reform von Wirtschaftsminister Gabriel ist die Entlastung bei der Umlage allerdings nicht zurückzuführen. Die Reform des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes wirkt sich nicht sofort auf die EEG-Umlage aus, bremst aber in jedem Fall mittel- und langfristig deren Anstieg. Vielmehr gibt es verschiedene andere Ursachen für die aktuelle Entwicklung.

Die Übertragungsnetzbetreiber hatten auf dem EEG-Umlagekonto im Jahr 2013 noch ein hohes Defizit zu verzeichnen. Das ist nun 2014 nicht mehr der Fall. Außerdem wurde in diesem Jahr witterungsbedingt weniger Strom aus Wind- und Sonnenenergie eingespeist, was die auszuzahlende Fördersumme gesenkt hat. Außerdem, so Experten, hatten in den vergangenen Jahren Prognosefehler zu den damaligen hohen Defiziten auf dem EEG-Konto geführt. Diese wurden mit der Umlage 2014 durch einen Aufschlag korrigiert. Dieser Zuschlag kann ab 2015 wieder entfallen. Mitte Oktober 2014 veröffentlichen die Übertragungsnetzbetreiber die EEG-Umlage für 2015.

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