Wärmedämmung bewegt die Leser mehr als Klimaschutz

Im Dezember haben der Spiegel und die Zeit die Top 10 der viralsten Beiträge zur Energiewende in den wichtigsten Online-Medien unter sich aufgeteilt. Sieben Beiträge des Spiegel und drei aus der Zeit liefern die Berichte, die die meiste Beachtung fanden.

Das Thema Wärmedämmung hat im letzten Monat des Jahres alle anderen Themen um Längen geschlagen. Der Kommentar von Alexander Neubauer auf Spiegel Online zum geplanten Milliardenprogramm der Bundesregierung zur Wärmedämmung war die Nummer eins der am meisten geteilten und kommentierten Beiträge. „Schlecht für Mieter und Umwelt“ hatte der Autor getitelt und damit 999 Backlinks und 369 Kommentare ausgelöst. Mit einem Viralitätsindex von 1369 war das zugleich auch der meistgeteilte und kommentierte Beitrag im gesamten Jahr 2014.

Doch „Die Energiewende kommt voran: Sonne, Wind, Wasser und Biogas stellen im deutschen Strommix erstmals den größten Posten“ hat der Spiegel im zweitplatzierten Beitrag von Anselm Waldermann festgestellt. Er weist auch darauf hin, dass neben dem Siegeszug der Erneuerbaren, mit der Braunkohle eine besonders schmutzige Art der Energieerzeugung eine Renaissance erlebt. Der Beitrag löste sogar 378 Kommentare aus.

Während die Energiewende vorankommt, „droht in Deutschland das Stromzählerchaos“, wenn verstärkt intelligente Stromzähler in deutsche Haushalte eingebaut werden. Klare Vorgaben gibt es nicht, weil die Regierung mit entsprechenden Verordnungen im Verzug ist. Experten warnen daher vor chaotischen Zuständen, schreibt Stefan Schultz wiederum im Spiegel.

In der Zeit stellt Politik-Redakteur Frank Drieschner fest, dass Deutschland seine Klimaziele deutlich verfehlen wird – trotz vieler neuer Windräder und Solaranlagen. Dahinter steckt ein Paradox des Strommarkts: Dreckig schlägt teuer. Denn die Energiewende fördert, unbeabsichtigt, die dreckigen Kohlekraftwerke und zerstört die relativ sauberen Gaskraftwerke.

E-Mobile könnten die Luft schlimmer verpesten als Autos mit Benzinmotor. Das behauptet eine Studie von US-Forschern über die Autoexperte Sören Harder im Spiegel berichtete. Wie umweltfreundlich Fahrzeuge mit Batterien wirklich sind, hängt demnach von dem Strom ab, mit dem sie betankt werden. Kommt diese vor allem aus Kohlekraftwerken sind klassische Verbrennungsmotoren die bessere Alternative.

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