Digitalisierung ist Chance für kleine Energieversorger

Stadtwerketagung
Jochen Grewe sprach auf der Stadtwerketagung über Chancen der Digitalisierung für den Vertrieb

Stadtwerke Energie Verbund geht bei Digitalisierung voran

Die Energiewelt wird vielfältiger, aber auch zunehmend komplexer. Zusammenhänge zwischen Kerngeschäft und neuen Geschäftsfeldern, Energiewende, digitalen Technologien sowie Kundenmanagement und branchenübergreifenden Kooperationen bis zur intelligenten Vernetzung von urbanen Infrastrukturen werden immer vielschichtiger. Das wurde bei der  „Euroforum-Jahrestagung Stadtwerke 2017“ in Berlin deutlich.

Die Digitalisierung der Energiewirtschaft ist aber eine große Chance für kleine Energieversorger. Sie ermöglicht einfachere und kostengünstigere Prozesse und damit die Chance, Strom- und Gastarife bünstig aber wirtschaftlich anzubieten. Jochen Grewe, Geschäftsführer der Stadtwerke Energie Verbund SEV GmbH, erläuterte bei der Tagung beispielsweise , wie sein Unternehmen als kleine Vertriebsmarke bei der Digitalisierung des Energieunternehmens vorangeht.

„Die Kunden erwarten von einem Energieversorger beispielsweise einen flexiblen Tarif, Transparenz bei der Preisgestaltung, nachvollziehbare Rechnungen, Unterstützung beim Energiesparen, innovative Produkte und Partizipation an der Energiewende. Durch die fortschreitende Digitalisierung in der Energiewirtschaft können neue Lösungen künftig dafür sorgen, dass alle Beteiligten ihre Ziele realisieren können“, so Grewe in seinem Vortrag.

Möglichkeiten für Stadtwerke

Die Möglichkeiten, beispielsweise durch den Einsatz der Blockchaintechnologie, sind für Stadtwerke  vielfältig. Die praktischen Einsatzmöglichkeiten erlauben die Visualisierung von „verfügbarem“ Grünstrom und Anreize zur Verbrauchsverlagerung Sie reichen darüber hinaus von der Durchführung der Abrechnung zum Kunden über die Blockchain bis hin zu der Einbindung eines Smart Meters als Orakel und der Durchführung der Zahlungsabläufe über ein sogenanntes Stromkonto. In der Folge könnte auch die einfache Entwicklung von verbrauchs- und erzeugungsspezifischen Tarifen möglich sein.

Die Digitalisierung der Energiewende

Die Digitalisierung schafft so für Verbraucher greifbare Mehrwerte. Wer zum Beispiel seine Autobatterie zu einer Zeit auflädt, in der mehr Grünstrom durchs Netz fließt, schont die Umwelt nicht nur durch den direkten Verbrauch von umweltfreundlich erzeugtem Strom. Er verhindert auch ein Überangebot an der Strombörse, da Angebot und Nachfrage zu diesem Zeitpunkt ausgeglichen werden kann. Unternehmen können ihr Umweltengagement nicht nur mit Ökostromtarifen, sondern auch mit einem hohen Grünstromanteil bei der Stromentnahme belegen. Selbst Stromkunden mit üblichen Graustromtarifen können ihren Verbrauch jetzt proaktiv umweltfreundlich gestalten.

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